Regulation des Säure-Basen Haushalts

Dies ist in der Naturheilkunde seit vielen Jahren ein ganz wichtiges Thema. Auch die Schulmedizin ist sich bewusst, dass physiologisch (Regulation der Körperfunktionen) eine permanente Einstellung des Säure-Basen Haushalts erfolgt. Dies funktioniert auch so lange, bis zum Beispiel die Blutwerte eine Entgleisung, meistens in Richtung einer Übersäuerung anzeigen. Wenn es so weit gekommen ist, hat man aber oft schon einen Zustand erreicht, der bedrohlich ist und sofortiges Handeln erforderlich macht. Der Grund sind die vielfältigen Steuerungsmechanismen durch so genannte Puffersysteme, die in der Lage sind, Säure- oder Basenüberschüsse (Base ist gleichzusetzen mit Alkali oder Lauge, gemessen durch die in der Chemie bekannten pH-Werte) auszugleichen. Dabei spielen auch die Atmung und die Harnausscheidung eine wichtige Rolle.

Deshalb werden in der konventionellen schulmäßigen Labordiagnostik die sich im Hintergrund abspielenden Veränderungen oder nennen wir es Erschöpfungsprozesse der Puffersysteme nicht beobachtet und in der Regel auch nicht therapiert.

Wir Naturheilkundler gehen da etwas anders vor. Unsere ganzheitliche Sicht auf den Menschen mit allen seinen Gewohnheiten, Vorlieben und vor allem Lebensumständen schärft den Blick auf mögliche Risiken. Wir leben nun einmal in einer Zeit, die aus Sicht unseres Körpers höchst gefährdend ist. Wir sind zwar im zoologischen Sinne „Allesfresser“, haben es aber zivilisationsbedingt verlernt, das über Jahrtausende geprägte Gleichgewicht in der Ernährung einzuhalten. Das nimmt uns der Körper dann öfter einmal übel. Fleisch ist heute so billig geworden, früher war es der Festtagsbraten, den man sich hin und wieder mal gönnen konnte, heute sieht das ganz anders aus. Gemüse, ein Pfeiler einer basisch orientierten Ernährung, wird zu wenig verzehrt und dann oft auch noch in Zubereitungen, die die Mineralien, verantwortlich für den Säure-Basen Haushalt, ausschwemmen.

Wie kann sich aus naturheilkundlicher Sicht ein gestörter Säure-Basen Haushalt bemerkbar machen?

Das ist ganz schwierig zu beantworten, weil hier sehr viele Organsysteme betroffen sind. Oftmals wird zunehmende Müdigkeit und Erschöpfung beobachtet. Es kann sich aber auch eine erhöhte Infektbereitschaft zeigen. Oder die Patienten leiden unter Gelenkbeschwerden, hervorgerufen durch Ablagerungen aus Schlackenstoffen, wie wir es nennen, aus der Verschiebung des Mineralhaushalts. Kurz und Gut, die Beschwerdebilder sind vielfältig und es bedarf einer sehr gründlichen Anamnese (Aufnahme der Krankengeschichte), mit ausführlicher Dokumentation der Ernährungsgewohnheiten, um den Blick auf ein Mineraldefizit, das zumeist die Ursache einer latent gegebenen Verschiebung des Säure-Basen Haushalts darstellt, zu lenken. Wenn wir so weit sind, können wir in vielen Fällen das Problem durch weitere Untersuchungen eingrenzen und Hilfe anbieten.

Basen-Infusionen

Aus naturheilkundlicher Sicht haben sich, wenn die diagnostischen Maßnahmen abgeschlossen sind, Infusionen mit natürlichen mineralischen Wirkstoffen, die in die Gewebe eingeschleust werden, bewährt. Natürliche Depots, vor allem auch im Bindegewebe, werden wieder aufgefüllt. Welche Mischungen dabei verwendet werden, ist vom Allgemeinzustand des Patienten, dessen individueller Ernährungsgrundlage, seinen körperlichen und geistigen Aktivitäten und nicht zuletzt von Begleiterkrankungen und Risiken abhängig. Dadurch ist die Therapie immer individuell und auf den Einzelfall abgestimmt.

Ernährungsberatung

So wichtig die Basen-Infusionen zu Beginn der Behandlung sind, sie können aber auf Dauer eine richtige Ernährung nicht ersetzen. Deshalb legen wir großen Wert auf eine individuelle Ernährungsberatung, die durch Untersuchungen und Kontrollen ergänzt wird. Fragen Sie uns hierzu.

Die Normalisierung des Säure-Basenhaushalts im naturheilkundlichen Sinne, das bedeutet die Beobachtung und Wiederauffüllung der Speicher kommt zwar oft zu überraschend raschen Verbesserungen unterschiedlicher Krankheitsbilder, ist aber ein Prozess, der längere Zeit erfordert, bis der Körper sich umgestellt hat. Deshalb mein Rat, nicht bei den ersten Anzeichen einer Linderung oder gar Heilung der Beschwerden die „Basenkur“ als gelungen zu beenden, sondern konsequent weitermachen, bis uns die gesamte Umstellung sicher ist.

Wie schon ausgeführt, handelt es sich hier um ein naturheilkundliches Verfahren, ohne wissenschaftliche Beweisführung, getragen von den Beobachtungen der Therapeuten.